Das 1925 am Burgberg errichtete Denkmal soll eine Informationstafel bekommen, die den geschichtlichen Hintergrund erklärt und die Aussage des Denkmals einordnet. Das hat der Bürgerausschuss in seiner gestrigen Sitzung einstimmig beschlossen. Der Text für die Tafel wurde in den vergangenen Monaten von einer Arbeitsgruppe aus Politik, Verwaltung, Bürgerinnen und Bürgern sowie externen Fachleuten erarbeitet. Größe, Material und der genaue Ort für die Informationstafel müssen noch abgestimmt werden.
Der Text wird auch während der Gedenkveranstaltung zum Volkstrauertag am Rathaus ausgestellt.
Text für die Informationstafel
Im Ersten Weltkrieg (1914-1918) fielen 49 Wentorfer als Soldaten und Militärangehörige. Nach dem Krieg regte die „Wentorfer Militärische Kameradschaft von 1895“ an, einen Gedenkort zur Erinnerung an die Kriegstoten zu errichten. Weite Teile der Bevölkerung unterstützten das Vorhaben durch Geldspenden oder durch die Anlieferung von Baumaterial wie Feldsteinen. Im Mai 1925 wurde das Kriegerdenkmal eingeweiht, das der Hamburger Bildhauer Friedrich Terno gestaltet hatte.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden am Denkmal die Jahreszahlen 1939-1945 angebracht und es blieb für Jahrzehnte der Ort der Kranzniederlegungen und Gedenkstunden am Volkstrauertag. Auf Wunsch und durch Spenden aus der Bevölkerung wurde 2009 eine Namenstafel mit Gefallenen und Vermissten des Zweiten Weltkriegs aus Wentorf und aus zugezogenen Familien ergänzt.
Die 109 Namen dieser Todesopfer stehen für das Leid und den Verlust, die der Krieg in die Wentorfer Bevölkerung gebracht hat. Um sie wurde und wird als Ehemänner, Väter, Söhne und Brüder getrauert.
Darunter sind aber auch Namen von Männern aufgeführt, die im Zweiten Weltkrieg in Verbänden der Waffen-SS aktiv waren. Dies weist auf die Gräueltaten und das beispiellose Leid hin, das der Eroberungs- und Vernichtungskrieg des nationalsozialistischen Deutschlands über viele Regionen Europas und darüber hinaus gebracht hat.
Die Gestaltung des Denkmals von 1925 drückt das nicht aus. Gerade deswegen möge es uns heute Mahnung und Aufruf sein, dass in Deutschland nie wieder eine Diktatur entstehen und von Deutschland nie wieder ein verheerender Krieg ausgehen darf.

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