Volkstrauertag in diesem Jahr an der alten Schule

09.11.2024

CDU fordert, das Mahnmal zügig zu erweitern, um Geschichte besser verständlich zu machen

Am 17. November ist der diesjährige Volkstrauertag, doch wird der Ablauf dieses Mal anders sein als in den vergangenen Jahren. Anstatt wie üblich unter tatkräftiger Begleitung der Freiwililligen Feuerwehr am Mahnmal eine Ansprache zu halten und einen Kranz niederzulegen, weicht die Gemeinde an die alte Schule gegenüber aus. Hintergrund ist ein Streit um den Umgang mit den im 2. Weltkrieg gefallenen Soldaten aus Wentorf.

Die Namen dieser vermissten oder gefallenen Soldaten sind auf einer Tafel am Mahnmal eingraviert. Dies geschah 2009 durch eine Initiative Wentorfer Bürgerinnen und Bürger mit Unterstützung der Wentorfer Politik. Unter diesen Namen befindet sich auch mindestens ein Mitglied der SS, und obwohl diese Tatsache schon seit mehr als 10 Jahren bekannt ist, lehnten nun in diesem Jahr mehrere Wentorfer Parteien eine Kranzniederlegung am Mahnmal ab. Begründung: dies sei ein Gedenken auch an Mitglieder der SS bzw. die Kranzniederlegung könnte als Verehrung von SS-Angehörigen gesehen werden.

Wir als CDU bedauern diese Entscheidung und können auch die Begründung nicht nachvollziehen. Der Volkstrauertag ist ein staatlicher Gedenktag, um aller Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft zu gedenken, nicht einzelnen Personen oder  gar gefallenen deutschen (Wehrmachts- oder SS-)Soldaten. Alle Redner der vergangegen Jahre haben dies deutlich gemacht. Und das Mahnmal, das im nächsten Jahr 100 Jahre alt wird, ist dafür der richtige Ort. Denn gerade die Tatsache, dass es als Ehrenmal für die gefallenen Wentorfer Soldaten des 1. Weltkriegs entstanden ist, zwingt einen, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen und bildet so einen mahnenden Kontrast zum Gedenken während des Volkstrauertags. 

Der Kompromiss, um überhaupt in diesem Jahr den Volkstrauertag auch in Wentorf begehen zu können, ist die alte Schule anstelle des Mahnmals. Wir als CDU tragen diesen Kompromiss mit, fordern aber, das Mahnmal zeitnah weiterzuentwickeln, um die Auseinandersetzung mit der Geschichte weiter zu fördern und im nächsten Jahr wieder eine Kranzniederlegung am angestammten Platz zu ermöglichen. 

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